Epilogue

2. März 2009

Die letzten Schritte durch die Straßen, die mir so vertraut sind. Die letzten Atemzüge, die mir noch ein letztes  Mal den unvergesslichen Duft meiner zweiten Heimat zutragen. Die letzten Blicke in die Augen der Fremden, die meine Liebe zu dieser Stadt teilen. Schlaflos, tiefe Traurigkeit über das Verlassen des Ortes, der mich in sieben Monaten so unglaublich geprägt hat, den Verlust von Freunden, die man so lieb gewonnen hat. Unbeschreibliche Vorfreude über das baldige Wiedersehen, derer, die mir die Welt bedeuten. Dankbarkeit für das Privileg, diese unschätzbare Erfahrung gemacht haben zu dürfen.

Es fällt mir schwer wirklich zu begreifen, dass ich in einem Tag in Frankfurt aus einem Flugzeug steigen werde, um dann nach Hause zu fahren. Noch eine Nacht in dem Haus, das so viele wunderschöne Erinnerungen in sich trägt, das  zu so etwas wie einem Symbol für Freundschaft geworden ist. Es hat mir sehr viel bedeutet noch einmal einen Tag in der Stadt zu verbringen. Noch einmal durch die kleine Gasse bei der Flinders Lane zu schlendern, die alles zusammenfasst was Melbourne für mich bedeutet. Geschäftsmänner, die ihr Lunch vor meisterhaften Grafitti einnehmen, Metalheads an der Saftbar, die mir über sehr viele Kater hinweggeholfen hat, das kleine Kaffee, das wahnsinnig leckere Sandwiches anbietet und das eine hinreißend bezaubernde Bedienung beschäftigt, der ich leider nie sagen konnte, dass sie nur durch ihre Art manchem regnerischen Tag, ein paar Sonnenstrahlen verliehen hat. Der alte Mann, der sich in einer Ecke mit seiner Blues Gitarre seine Brötchen hart erarbeitet. Menschen verschiedenster Art in ein paar Metern pulsierenden Lebens.

Es ist nicht leicht meine Zeit in Australien Revue passieren zu lassen. Ich könnte wahrscheinlich ein Buch damit füllen, nur mit kleinen Momenten, das Duett mit einem Straßenmusiker, Ausflüge in das Kanalsystem Hawthorns, oder einfach nur das umwerfende Lächeln einer blonden Schönheit am Pier von St Kilda. So viele Geschichten, Bilder, Menschen, verewigt in der glücklichen Erinnerung an sieben Monate, die mch sehr vieles über das Leben und mehr noch mich selbst, gelehrt haben.

In drei Stunden werde ich aufstehen und mich auf meine lange Heimreise begeben, zu den Menschen, die mir nie wirklich fern waren, die mir aber doch so schrecklich fehlten…2851037118_763362715f

The end of days…

17. Februar 2009

Ein schlauer Mann (oder natürlich Frau, darüber sind sich die Gelehrten noch nicht einig) hat einmal gesagt: „Not all who wander are lost“. Ich hab mir lange darüber Gedanken gemacht inwiefern ich meine Reise in diesem Kontext sehe und stelle fest: Je näher das Ende meiner Zeit hier in Australien rückt, beschleicht mich mehr und mehr ein Gefühl der Wehmut über all die Menschen, Dinge, Gefühle, die in nur 2 Wochen für immer nur einen Platz in meiner Erinnerung einnehmen werden. Eineinhalb Monate Abenteuer sind gestern zu Ende gegangen. 7690 Kilometer Straße, vom sandigen Busch bis in die überfluteten Tropen. Eineinhalb Monate von glücklichen Zufällen, quälender Ungewissheit, zwischenmenschlichen Herausforderungen und unvergesslichen Augenblicken. 42 Nächte auf dem Beifahrersitz von einem 20 Jahre alten Mitsubishi Magna, der am Ende genau so roch wie wenn drei Männer darin eineinhalb Monate geschwitzt haben. Nun bin ich doch einer von ihnen geworden, einer von tausenden Lemmingen in den Backpacker Hostels. Einer derjenigen, die jede Nacht bei schnuckeligen 24 Grad Air Conditioning, den vom Sight Seeing und Pool schwimmen ausgezehrten Körper auf duftende Laken betten und sich den Kopf darüber zerbrechen, ob sie nach dem Frühstück morgen lieber Pool oder Flipper spielen sollten. Vorbei sind die Tage an denen man sich entscheiden musste, ob man nachts lieber an Überhitzung und/oder Erstickung sterben, oder von einer Flotte Monstermoqquitos (von den Einheimischen liebevoll Mozzies genannt) bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt werden will. Vom Leben eines Nomaden zum Hostel Angestellten/Gast war es dennoch ein ganzes Stück heißer Asphalt.

Nach einer letzten, sagen wir interessanten Nacht in Noosa (fragt mich nicht warum, aber irgendwann hab ich in einer Kneipe Karaoke gesungen, ich war aber zu meiner Verteidigung nicht ganz nüchtern, und ja, ich hab den Laden gerockt ;), verließen wir schließlich die hübsche kleine Küstenstadt. So schön es auch war sich jeden Tag der Gewalt des Ozeans hinzugeben und einfach so zu tun als ob man stärker wäre als die Monsterwellen, ging ich doch mit einem zwiespältigen Gefühl. Der Gitarrenspieler im Rollstuhl, vor dem hochklassigen Restaurant in dem sich Pärchen im mittleren Alter mit Unmengen von Geld die „Zeit ihres Lebens“ kaufen, hat mich doch sehr nachdenklich gemacht.

Raubtierfütterung

Raubtierfütterung

Wie so oft wussten wir nicht im Entferntesten wo genau wir hin wollten und mindestens genau so oft hatten wir ein sehr glückliches Händchen in der Auswahl unserer nächtlichen Residenzen. Die Entscheidung für Tin Can Bay war mehr oder weniger auf seine Interessante Form auf der Landkarte zurückzuführen und ganz aus dem Nichts wird man morgens wach und steht bis zu den Knien im Wasser, um einen Indo Pacific Humpback Delfin namens Mystique (fand ich jetzt recht tuntig für das männliche Alpha Tier der Delfin Familie) kleine Fische in den Rachen zu schmeißen. Obwohl unsere kleine Tucke (klein ist relativ bei 130kg Lebendgewicht) erst 18 ist, gehen die Fütterungen in Tin Can Bay schon fünzig Jahre zurück, als ein Delfin, der sich schwere Verletzungen bei der Kollision mit einer Schiffschraube zugezogen hat, von den Anwohnern gesund gepflegt wurde. Seitdem holen sich seine Kinder, Enkel und Urenkel täglich ihren kleinen Snack ab, pünktlich um acht Uhr morgens. Mystiques Maitresse hieß übrigens Patch und war leicht exzentrisch, fand ich doch recht amüsant.

2

Jepp war windig

Als nächster Programmpunkt stand eine Institution unter den australischen Naturwundern/ Touristenattraktionen an. Es sei bemerkt, dass ich äußerst stolz darauf bin, nicht in einer Reihe mit diesen Schattenparkern, die sich zentimeterdick mit Sonnencreme beschmiert im vollklimatisierten Allradbus, einmal um die größte Sandinsel der Welt kutschieren lassen, zu stehen. Nein, wenn man Fraser Island wirklich erfahren will, muss man das zu Fuß tun. Volles Marschgepäck, sandiger Boden, teilweise sogar am Strand, 15km durch tiefsten Regenwald, scheiße sind wir hardcore. Gut, so schlimm war es gar nicht, aber dennoch für mich als passionierten Krabbeltierhasser mehr als eine Herausforderung. Nicht etwa wegen den nervigen Marchflies, die jahrelang im Boden verweilen, nur um dann für drei Wochen ans Tageslicht treten, nur um genau mir tierisch auf den Sack zu gehen, sondern vielmehr, wegen den tellergroßen achtbeinigen Freunden, die ihre zugegebenermaßen höchst beeindruckenden Gewebe jedes Mal mitten in unseren einsamen Pfad durchs Gebüsch pflanzen mussten. Doch die Strapazen haben sich mehr als gelohnt. Als wir schließlich zum ersten Mal den blendend weißen Pulversandstrand des Lake McKenzie erblickten, fühlten wir uns wie die ersten Menschen die jemals etwas so Schönes mit eigenen Augen sehen durften.

3Ein See, umgeben von dichtestem Regenwald, gefüllt mit glasklarem Süßwasser, dass zur Mitte des Sees hin eine fast schon schwarz dunkle Färbung annimmt und die beachtliche Tiefe des Sees erahnen lässt. Als alten Hundeliebhaber hat es mich dann auch besonders gefreut als wir kurz die Chance hatten, ein Mitglied, der auf Fraser ansässigen Dingo Kolonie zu beobachten. Mit grazilem Gang schritt er ca. 20Meter an uns vorbei und war nicht sonderlich beeindruckt von der Erscheinung von drei mindestens ebenso grazilen Deutschen. Dingos waren dann auch der Grund warum wir uns vor Sonnenuntergang in ein kleines eingezäuntes Camp zurückgezogen haben, um dort unter freiem Himmel die Nacht zu verbringen. Meine Gebete wurden zum Glück erhört und es hat fast nicht geregnet, sonst hätte klein Benni in seinem 12€ Aldi Schlafsack ziemlich dumm aus der Wäsche gekuckt =) Bevor wir den mühsamen Rückweg nach Kingfisher Bay antraten, haben wir aber noch einmal ausgiebig Sonne getankt. Nur doof, dass ich meine Sonnencreme nicht eingepackt hatte und so kann ich mir jetzt meine Urlaubsbräune als abstraktes Kunstwerk an die Wand hängen =) Sonnenuntergang am Pier und zurück aufs Festland. Auf der Fähre hatte ich noch ein wirklich nettes Gespräch mit einem älteren Herrn, der mit der Dame seines Herzens nächsten Monat in 51 Tagen von Spanien nach Australien per See fahren will. Von selbem Herrn hab ich dann auch zum ersten Mal erfahren, dass der Weg nach Cairns, und somit dem Ziel meiner Reise, unpassierbar überflutet ist, Tag 1 des Zähneklapperns. Aber der Norden und die Flut waren ja noch ein Stück weg.4

Hey Hundilein...

Hey Hundilein...

Die Nacht höchst illegal auf einem Parkplatz in Harvey Bay verbracht, wurde ich glaube ich lange nicht mehr so freundlich geweckt. Die Omi die an der anderen Straßenseite wohnte kam nicht etwa zu uns um zu meckern, wie man das vielleicht in heimischen Gefilden erwartet hätte, nein, Omilein kam um uns zu warnen, dass die Parkranger und Polizei in dieser Gegend besonders streng mit Campern seien und wir vielleicht besser Schlafsäcke einpacken und Campingstühle und Kaffee auspacken wollten. Das ist ziemlich beispielhaft für den vielleicht positivsten Eindruck, den ich hier in Australien machen durfte: die Art der Menschen. Zum Beispiel das australische Äquivalent zum reservierten deutschen Kopfnicken beim Begegnen zweier Fremder würde diesem Dialog entsprechen: „Hey, how are ya goin mate?““Not too bad, not too bad! and yourself?““Very good thanks, weather’s great today““Isn’t it? Well see ya later then““Yeah, have a good one buddy!” Original so stattgefunden bei Tee und Ozeanblick in Agnes Waters mit einem ankommenden Fischer, und bei Weitem keine Ausnahme. Ich bin ja wahrlich nicht der Typ für Smalltalk, aber diese unwiderstehlich warme offenherzige Art hat mich doch sehr für sich eingenommen. Ihr könnt euch darauf einstellen, dass ich das zu Hause missionieren werde =)

Reifenplatzer, scheiße...

Reifenplatzer, scheiße...

Ein kleiner Wehmutstropfen auf der Straße des Glücks war allerdings unsere wetterbedingte Nicht-Teilnahme an einem Trip durch die, bei strömendem Regen nicht mehr ganz so karibischen, Whitsunday Islands. Stattdessen habe ich mir einmal die Zeit genommen und mich so richtig in meine Rolle als Tourist fallen lassen. Mit Postkarten schreiben, Kaffee trinken, am Strand entlang schlendern und sich durch das vielfältige Nahrungsangebot arbeiten. Nette Gespräche mit Rucksacktragenden verschiedenster Nationen und sogar ein kleiner Flirt mit einer Landsfrau aus dem schönen Leipzig ließen dann auch den ins Wasser gefallenen Ausflug schnell in Vergessenheit geraten. Dennoch muss man hier auch einmal anmerken, dass die Anzahl der Leute aus unseren Gefilden doch fast erschreckende Ausmaße annimmt. Vorbei sind die Tage von bierbäuchigen Proleten an den Stränden Mallorcas. Der deutsche Standart Urlauber trägt Rucksack, ist gerade mit der Schule fertig und sucht nach ganz viel Spaß am andern Ende des Erdballs. Versteht mich nicht falsch, ich gehör ja streng genommen auch dazu, aber es ist schon ein wenig beängstigend wenn sich selbst Mitarbeiter in Supermärkten einige Brocken deutsch aneignen um besser mit der Kundschaft kommunizieren zu können.

Trotz den Warnungen und Berichten von überschwemmten Straßen, zog es uns weiter nach Norden. Mit jedem Tag der verstrich wurden meine Bedenken größer, ob wir es rechtzeitig zu meinem Flug nach Cairns schaffen würden. Es hatte zwei Tage nicht geregnet und einige Straßen waren bedingt wieder befahrbar, jedoch nicht der Highway nach Cairns. Zu allem Überfluss war für die nächsten Tage auch noch ein gewaltiger Gewittersturm angesagt. Auf gut Glück fuhren wir los schlüpften mit unserem Magna an jeder Pfütze vorbei, und jetzt sitz ich hier in meiner kleinen tropischen Oase, muss für Dach und Verpflegung nur schlappe drei Stunden am Tag die Borsten schwingen und darf mich an all den Annehmlichkeiten der Hostelkultur ergötzen. Nach so langer Zeit in einem Auto kommt einem selbst ein Backpacker Hostel wie die elysischen Gärten vor.

Noch zehn Tage und ich fliege wieder zurück nach Melbourne. Das erste Mal ein kleines Stück Heimat. Bis dahin werde ich mich hier in den Tropen noch ganz meines Backpacker-Daseins hingeben und jede Touristenattraktion in diesem Städtchen peinlichst genau inspizieren. Alle Sentimentalitäten spar ich mir an dieser Stelle für meinen letzten Blog Eintrag. Also stellt mir bitte n paar Zäpfle kalt und setzt Wasser für die Spätzle auf. Ich denk an euch!

Halb 11Uhr morgens und eine große Tasse Cappuccino. Gesegnet von überirdischer Intelligenz haben wir es irgendwie verdrängt, dass im Januar/Februar so etwas wie eine Regenzeit an der Ostküste herrscht. Aus diesem Grund mussten wir uns in den letzten Wochen mit recht anspruchsvollen Wetterverhältnissen auseinander setzen. Aber heute ist alles anders. Noosa, ein kleines Küstenstädtchen nördlich von Brisbane. Kleine sympathische Straßencafes (ein einem Solchen ich gerade sitze), wunderschöne Strände und ein kleiner Flirt mit der Bedienung lassen meine Mundwinkel gehen Ohren wandern. Die Stimmung von heute lässt sich wahrscheinlich am besten mit dem Aufdruck meines T-Shirts beschreiben auf welchem in großen Lettern „Let the good times roll“ geschrieben steht (Allen die jetzt vielleicht denken, dass ich meinen Hass auf die Welt abgelegt habe, darf ich versichern, dass das Ganze hier doch als temporärer Geisteszustand zu werten ist). Aber bevor es mit einem weiteren Kapitel der Odysee des kleinen Benni weiter geht, muss ich noch meinen dicksten Respekt an meinen Bruder im Geiste Mikel ausdrücken, you pulled it off man, you really did!! Sehr geile Aktion von euch beiden und lasst mir was von dem JD Single Barrel übrig.

Eine ruhige Minute bei guter Literatur am Sandy Beach

Eine ruhige Minute bei guter Literatur am Sandy Beach

Surfen in Emerald

Surfen in Emerald

Da ich aus sicherer Quelle weiß, dass Stewe (Schönen Gruß nach Sig City) und Lari (und natürlich auch ins schöne Mainz) bekennende Bayron Bay Fans sind, schon vorab meine kleine Entschuldigung für die nächsten Zeilen. Die kalte, knöchrige Hand des Kapitalismus hat sich über der kleinen weltoffenen Hippiegemeinde ausgestreckt, einmal fest zugedrückt und eine Landschaft unzähliger Reiseveranstalter hinterlassen, deren Lakaien sich wie moderne Prostituierte auf den Straßen tummeln. Die mit Gitarren bewaffneten langhaarigen Blumenfreunde in den Parks wurden zum Teil durch maximal alkoholisierte Zombies ersetzt, die auf der Suche nach Nahrung und Zigaretten die Erlebnisse aus der ersten Reihe der Wet-T-Shirt Wahl von letzter Nacht, lautstark revue passieren lassen. Doch ich will Bayron kein Unrecht tun und muss zugeben, dass das Bild doch etwas relativiert werden muss. In bestimmten Momenten weht einem der Wind einer Marihuana geschwängerten Brise um die Nase, die Geschichten vom Charme und der Leichtlebigkeit der einstigen Alternativ-Kultur erzählt. Abends um zehn, wenn sich die komplette Stadt bei 25 Grad am Strand versammelt und hier und da Lieder von Nächstenliebe und Frieden erklingen, kann man erahnen was Bayron einmal war. Wenn ein wenig bekleideter bedreadlockter Hippie im Park zur Jam Session aufruft merkt man, das Flower Power, Peace und Liebe noch nicht ganz von Habgier und Geldmacherei platt gewalzt wurden. Von Kultur und Menschen einmal ganz abgesehen hat Bayron auch noch mehr zu bieten. Das merkt man beim Ausblick vom Leuchtturm über ganz Cape Bayron und beim schlendern durch den Zugehörigen Nationalpark. Nicht zu vergessen, auch wenn es wahrscheinlich nicht zum Mädchen aufreißen reicht, kann man stolz von sich behaupten am östlichsten Punkt Australiens gewesen zu sein und sich danach zur Belohnung ein Eis kaufen.

Das Ortsschild von Nimbin

Das Ortsschild von Nimbin

Einen weitaus sympathischeren Eindruck hat auf uns ein kleines Dörfchen inmitten im Niemandsland gemacht. Kleine Geschichtsstunde: Bis 1973 war die 400 Seelengemeinde Nimbin ein von Rezession und Existenzangst geplagtes Kaff in dem es nicht viel mehr gab als ein paar Bierbäuche und eine Milchkuh, das australische Äquivalent zu Bittelbronn sozusagen (Sorry Cookie, das is natürlich nich ernst gemeint, Gruß an Resi ond ihrn Hond =). Doch dann kam das Aquarius Festival und mit ihm eine Invasion von mit Tonnen von Gras bewaffneten, Batikshirts tragenden Freunden der Sonne, die das Dörfchen völlig umkrempelten. Den Jungs hat es dort gefallen und so sind sie nach ende des Festivals einfach dort geblieben. Seitdem ist natürlich nichts wie früher. Unser erster Eindruck von Nimbin, war dennoch ein völlig anderer. Als wir um 11Uhr abends aus unserem Auto stiegen, hatte die Atmosphäre etwas von Neu-Köln bei Nacht. Fahles Licht, betrunkene Aborigines (wobei diese wahrscheinlich schwer in Berlin anzutreffen sind =) und ein völlig verängstigtes Päärchen aus England, das auf der verzweifelten Suche nach ihrer Bleibe war, ließen bei uns leichte Zweifel am Ruf des Dörfchens aufkommen. Nett wie wir sind haben wir die Zwei dann eingepackt und zu ihrer Bleibe gefahren. Die 15 nackten Personen, die auf dem Weg zum Hostel auf einer kleinen Wiese bei psychedelischer Musik um ein Feuer tanzten, ließen uns dann aber ahnen, was Nimbin wirklich ist. Kleine Randnotiz: Die eingangs erwähnte Milchkuh hat übrigens sehr gute Manieren und hat sich nach ihrem nächtlichen Besuch am Auto ganz elegant wieder in ihr Gatter begeben. Nächster Morgen. Es hat gute fünf Minuten gebraucht um von einem überaus professionell anmutenden 15 Jährigen zum Kauf von Gemüse angesprochen zu werden. Nimbin bei Tag: Ein Ort, ein wenig wie aus einer anderen Welt. Ein Platz an dem 70 jährige Hippie Opas gemütlich am Mittag bei Kaffee und Kuchen ihr Tütchen rauchen, es einen Laden names Hemp Ambassy inklusive 6 Meter langem Joint Modell gibt und durch den Status Quo mit den örtlichen Vertretern des Rechts, das Leben noch ein wenig in Ordnung zu sein scheint. Nach unserer Tour durch die zahlreichen Läden, die Raucherzubehör jeglicher Art, fragwürdige politische Botschaften auf den verschiedensten Artikeln und natürlich zünftige Outfits für den Hippie von gestern, anbieten, sind wir dann schließlich im einzigen Pub der Stadt gelandet. Ihr Name war Sylvie (oder so ähnlich), 60 Jahre jung, Exfrau eines Doktors mit zwei Kindern die Recht und ich glaube es war Modedesign, studieren. Mit Joint in der Hand hat sie uns erzählt was es heißt in Nimbin zu leben und ist danach „Men-Hunting“ gegangen. Überhaupt waren die Gespräche mit den Einheimischen wahnsinnig interessant. Zum Beispiel auf die Frage welcher Wochentag heute sei, bekamen wir die Antwort, dass der befragte Herr es nicht wüsste, den einzigen Tag den er kenne sei der „Garbage Day“ und der war gestern, glaubt er. Ziemlich plakativ für die dortige Lebenseinstellung wie ich meine.

Bennis fragwürdige Affinität zu großen Klingen wurde ironischerweise durch den Kauf einer Machete in Nimbin befriedigt

Bennis fragwürdige Affinität zu großen Klingen wurde ironischerweise durch den Kauf einer Machete in Nimbin befriedigt

Nach Tagen der Unbeschwertheit in Hippiehausen, ging dann aber doch die Jobsuche weiter. Wir suchten nach Arbeit in Bananenplantagen und fanden Emerald Beach, was für uns zu so etwas wie einem zu Hause wurde. Nicht nur aufgrund der Schönheit von Strand und Nationalpark (wir konnten die Kängurus fast streicheln) sondern hauptsächlich wegen dem bis jetzt ergreifendsten Beispiel australischer Offenherzigkeit und Gastfreundschaft. Fünf Uhr Nachmittags, Spaghetti Bolognese, ein sympathischer Herr spricht uns auf unsere Herkunft an. Wir kommen ins Gespräch und nach kurzer Zeit läd uns Ray zu sich nach Hause ein um dort die Nacht zu verbringen. Was folgte waren zwei der wohl schönsten Tage unserer Zeit hier in Australien. Wir waren völlig Fremde und wurden behandelt wie Freunde. Eine warme Dusche, Honigtoast mit Pfefferminztee am Morgen und als Highlight ein Barbecue, dessen Umfang und Köstlichkeit uns durchaus ein wenig in Verlegenheit gebracht hat. Ray verbrachte einige Zeit in Deutschland, was in einige sehr humorvolle Gespräche ausartete und es war mir wirklich eine Freude mit Wendy, seiner Frau, über den derzeitigen Stand der Australian Open zu debattieren. Als wäre das nicht schon genug, hatte Ray auch noch einen ganzen Raum voller Gitarren, Bässe und sogar ein Schlagzeug. Nachdem sich meine musikalischen Ambitionen auf das nächtliche Anschreien der Wellen beschränkt hatten, war die kleine Jam Session am ersten Abend wirklich etwas Besonderes. Natürlich darf ich nicht die Hauptakteurin unserer zwei Tage bei Ray und Wendy vergessen, Lucy (Nicht etwa Rays bemerkenswert hübsche Tochter, um das hier auch mal zu erwähnen =) war eine charmante Border Collie Hündin, die uns zwei Tage lang auf die liebevollste Weise angesabbert hat, wie das halt nur Hunde können =)

Unsere kleine Familie für zwei Tage, Lucy hatte dann aber keine Lust mehr zu posieren

Unsere kleine Familie für zwei Tage, Lucy hatte dann aber keine Lust mehr zu posieren

Ray and Wendy, if you read this (and hopefully understand it =). We just wanted to thank you one last time for your hospitality and kindness. It was a pleasure meeting you and we appreciate it so much what you guys did for us!!!

My lovely Lucy =)

My lovely Lucy =)

Bennilein beim klettern

Bennilein beim klettern

Nach so viel Gastfreundschaft wartete dann doch wieder die Straße auf uns. Auf Anraten von Ray und Wendy verbrachten wir eine Nacht in Yamba/Arrwiwara, stürzten uns dort todesmutig von den Klippen und hielten einen kleinen Plausch mit (einige Fußballfans werden jetzt wahrscheinlich in Ohnmacht fallen) Otto Klaus. Ehrlich gesagt hab ich nicht die geringste Ahnung wer das ist, aber er war anscheinend einmal eine große Nummer. Das einzige was ich jetzt über ihn weiß: Seine Frau is ne ganz schöne Hexe (Sorry Otto aber das weißt du bestimmt am besten selbst =)

Mr. Stahlarsch, bei Beni ist alles Metal =)

Mr. Stahlarsch, bei Beni ist alles Metal =)

An dieser Stelle kommt jetzt eigentlich der ganze Surfers Paradiese-Gold Coast Mist, aber den ganzen Partymachen-Exzess-Glitzer-Minikleidchen Scheiß haben wir uns glücklicherweise nicht gegeben. Wobei, ich hab in Surfers einen Haken auf meiner To Do Liste bei „einmal im Hooters essen“ machen können, das wars dann aber auch.

Kommen wir zu Wichtigerem, kommen wir zu Brisbane. 26. Januar, am Australia Day (Die Aborigines nennen ihn Treffenderweise Invasion Day) durften wir durch Zufall Zeuge werden wie lustige Soldaten mit Platzpatronen um sich schießen, klingt vielleicht spannend, hatte aber schon Größeres gesehn. Auch das Feuerwerk am Abend, ihr kennt meine Einstellung zu solchen Veranstaltungen, ließ mir dann doch die Socken an den Füßen (Was’n Schwachsinn, ich hatte gar keine an). Mag sein, dass es vielleicht ein wenig heuchlerisch klingt, aber aufgrund der Tatsache, dass ich es jetzt beinahe sechs Monate geschafft habe, mich jeglichen Etablissements der Bildenden Küste und Museen zu entziehen, war es wirklich ganz witzig für einen Tag die Brille ganz auf die Nasenspitze zu schieben und so zu tun, als ob man die Lady, die mit schwarzem Feinliner deformierte Aliens mit mehreren Geschlechtsteilen und exponierten Innereien auf weiße Wände malt, von Grund auf versteht. Aber im Ernst, Ausstellungen von Otto Dix mit seiner verstörenden Bildreihe über den 1. Weltkrieg oder Eugene Carchesio, der einfach 39 vertrocknete Blätter aus Tokyo, auf 39 Bildern, wunderschön inszeniert hat, haben mich wirklich beeindruckt (Bevor ihr jetzt huiuiui schreit, ich habe diese Namen bis zum Zeitpunkt als ich sie am Eingang der Gallerie sah nie zuvor gehört, geschweige denn gewusst, dass diese Herren den Pinsel schwingen =) Die Botanical Gardens waren auch ganz nett, aber seien wir mal ehrlich, kennt man einen kennt man alle! Nein, das unangefochtene Highlight in Brisbane war für mich die Southbank. Sydney, Melbourne, ja Scheiße, Los Angeles (war nie da aber ich hab Bilder gesehn) ihr könnt alle einpacken und zum weinen nach Hause fahrn. Brisbane hat die (Achtung jetzt kommen große Worte) wundervollste, romantischste, facettenreichste Uferpromenade/Park/Regenwald/Strandbad/“Scheiße ich will da einziehn“ der ganzen Welt. Tausende Lichter, kleine verschnörkelte Pfade durch einen liebevoll angelegten künstlichen Regenwald, gegenüber die schillernde Skyline und eine gigantische Poollandschaft in der man zu jeder Tages- und Nachtzeit schwimmen, relaxen, Wassereis lecken, Sex haben kann. Wahrscheinlich der einzige Ort der Erde an dem man gleichzeitig in warmem Wasser planschen, den Ausblick genießen und dabei riesige Fledermäuse die nur wenige Meter über den Baumkronen schweben, beobachten kann. Nebenbei ist mir in Brisbane auch noch eine echt lustige Geschichte passiert. Es hat sich so ergeben, dass klein Benninichts ahnend in Brisbanes Stadtbibliothek sitzt und die wenigen Stunden einer Internet Verbindung genießt. Da taucht plötzlich ein Geist der Vergangenheit vor ihm auf und schaut ihn fassungslos an, ein Geist? Nein, sie ist es wirklich, meine „Lieblingsitalienerin“ Serena. Die Frau die mich vier Monate fast in den Wahnsinn trieb, war plötzlich zahm wie ein Teletubbi und ich muss gestehn, dass ich unser anschließendes kleines „Kaffee-Date“ wirklich genossen habe. Australien ist halt doch irgendwie ein Dorf.

Männer kennen keine Regenzeit

Männer kennen keine Regenzeit

Mittlerweile sind fünf Stunden und vier Tassen Cappuccino ins Land gegangen, es gießt in Strömen und der wundervolle Duft von warmem Sommerregen auf heißem Asphalt steigt mir in die Nase. Noch 30 Tage und ihr müsst euch wieder mit meiner Anwesenheit zurecht finden. Bis dahin werd ich euch alle noch ein wenig vermissen. Wenn ihr Lust habt könnt ihr hier auch mal gerne ein paar Kommentare, Beleidigungen, Gedichte usw. hinterlassen, ich würde mich freuen. Allright then, catch ya later mates und Benni hat euch lieb!

The lonely road of faith

16. Januar 2009

Ich habe euch unrecht getan meine Freunde! Doch durch die permanente und zugegebenermaßen doch recht ekelhafte Abgeschnittenheit von auch nur ansatzweise erschwinglichen Kommunikationsmitteln, war es mir leider nicht möglich, euch über mein schmutziges Treiben hier in Australien auf dem Laufenden zu halten. Als kleine Entschädigung, für alle die noch daran interessiert sind was klein Benni und seine Freunde so an lustigen Geschichten aus ihren Snoopy-Boxershorts zaubern, kommt jetzt der extra lange living on die ätsch, street-life-style Blog Eintrag.

14 Tage Road Trip, 2743km Straße, 407kg Kirschen und geschätzte 2mio Mückenstiche (Bastarde, sterbt in der Hölle). 30.12, Abschied von Melbourne, erste Nacht an der Küste, kuscheln mit Beni (Ja Frau Wiktor sie haben richtig gehört =). Schokokuchen hat noch nie so gut geschmeckt wie im Angesicht der aufgehenden Sonne am Strand von Wollongong. Doch natürlich wartete in Sydney ganz viel Feuerwerk darauf von uns gierig begafft zu werden. Nach einem Cappuccino in bezaubernder Damengesellschaft (Wären sie nur 30 Jahre jünger gewesen hätte ich mich wohl nicht zurück halten können), sattelten wir unser kotzgrünes Ross und machten uns auf den Weg in die große Hafenstadt. Wäre ich der Typ für Feuerwerke, würde der nächste Abschnitt wohl aus einem Lobgesang auf südliche Knallerkunst bestehen, dem ist aber nicht so. Es war schön, das muss reichen. Begeistert war ich allerdings trotzdem. Zum Einen hab ich mich wie ein Häschen in der Gemüseabteilung darüber gefreut, dass fast die ganze Familie auf dem Aussichtspunkt am Bells Head eingefunden hatte, und zum Anderen war es, im positiven Sinne, geradezu verstörend dem Hexenkessel der Innenstadt in der Neujahrsnacht beizuwohnen. Irgendwo zwischen Tag und Nacht, zwischen mehr böse als gut bin ich dann mit Mike und einem halben Double Cheeseburger an der Oper gelandet. Trotz der Tatsache, dass mein Geisteszustand dem eines Schimpansen auf Crack glich, fand ich noch die Zeit, mit einem außergewöhnlich offenen und sympathischen Sicherheitsmann namens Steve über das Leben und die Kunst zu philosophieren.n617270549_1841731_8648

Erster Tag, neues Jahr, mein Kopf schmerzt!!! Der intensive Versuch der Wiederherstellung eines annähernd normalen Körper- und Geisteszustandes wurde leider durch die verschiedensten Faktoren konterkariert (Ja Patch ich sagte konterkariert, Gruß an Annemaries Ex Freund =) Angefangen bei unserer Hygienesituation, die langsam bedenkliche Ausmaße annahm, über nächtliche Schabeninvasionen, bis hin zu dem allmorgendlichen nervtötenden Geschrei der schrecklichen Kreaturen, die sich Papageien schimpfen. Nach zwei Tagen des Vegetierens in öffentlichen Parks, war es fast schon eine Erleichterung, eines schönen Morgens von einer hübschen Lady in Uniform geweckt, und dann auch höflichst gegangen zu werden.

dscn0532

Blue Mountains

dscn0599

Irgendwo am Arsch der Welt

Nach einem kurzen Zwischenstopp am wohl köstlichsten Cafe des Kontinents (Dort gab es nichts als Schokolade, in jeder Form Farbe und was man sich überhaupt nur vorstellen kann), ging es weiter in die Berge. Blue Mountains, endloser Regenwald, tosende Wasserfälle, beispiellose Aussichten. Nicht einmal zwei Autostunden von Sydney entfernt bietet sich das Bild einer prähistorischen Landschaft, getaucht in eine mystische Welt aus Nebelschwaden und sanftem Nieselregen. Eine Atmosphäre direkt aus einem Edgar Wallace Film, nur halt mit Eukalyptus Bäumchen. Auch wenn ich zu der Zeit mein linkes Ohrläppchen für eine heiße Dusche mit Bett liebend gerne geopfert hätte, war es uns leider nicht vergönnt ein anständiges Obdach zu finden (Der Gedanke, dass vielleicht noch Andere so helle waren um sich in den Mountains zu erholen, blieb uns natürlich völlig fremd). Dem weisen Rat eines netten Hostel Besitzers folgend, verfuhren wir uns erst einmal gute zwei Stunden in den Bergen, bevor wir uns einfach auf einem hübschen Fleckchen Erde im Wald nieder ließen. Nächster Morgen, Frühstück, auf der Karte stehen Instant Kaffee und Pall Mall Zigaretten. Als im örtlichen Schwimmbad nach gefühlten Wochen wieder frisches Wasser an meinen Körper kam, trat mir doch die eine oder andere Träne der Freude ins Auge.

dscn0603

Pickin the cherries

Monate des exzessiven Studierens *hüstel* hatten ihren Tribut gezollt. So folgten wir dem Rat unseres weisen Hostel Besitzers und machten uns auf den Weg in die recht verwunderliche Welt des australischen Hinterlandes, um dort als Kirschenpflücker auf den Straßen zum Reichtum zu wandeln. Sengende Hitze, unglaublich schlechte Bezahlung und nicht zuletzt eine Stadt, die dir mit jedem Zentimeter Asphalt zu sagen versucht, dass du hier nicht willkommen bist, haben uns relativ bald schon klar gemacht, dass wir nicht wirklich der Typ Kirschenpflücker sind. So hat es sich dann ergeben, dass wir unseren vierten Arbeitstag auf einem wunderschönen Platz am Hang von Mount Canabolas verbrachten. Ein Tag der viel schöner nicht hätte sein können. Tiefblauer wolkenloser Himmel, eine sanfte Brise, die meditative Geräuschkulisse des Regenwaldes, gute Literatur. Acht Stunden Sonnenbaden und Hardcore Relaxing, scheiße war das schön! Die nächtliche Ruhe, nur vom dumpfen Geräusch des Pfades der Känguruhs gestört, welche natürlich unmittelbar mit Taschenlampe und Kamera heroisch durch den Busch verfolgt wurden.

dscn0652

duschen =)

Tag danach, Tag des Aufbruchs. Bevor wir jedoch unser wenig geliebtes Städtchen am Arsch von Nirgendwo verließen, machten wir uns auf zu den Federal Falls, ein hübsches Wasserfällchen, nicht weit weg von unserer Lagerstätte. Die Möglichkeit zu duschen allein war für mich schon einen Luftsprung wert, das dann auch noch unter freiem Himmel und natürlichem Wasserfall zu tun, war einfach nur Wahnsinn =) Wir haben dann auch viele lustige, zum Teil nicht ganz jugendfreie Bildchen gemacht, die aber für sehr lange Zeit tief und fest unter Verschluss bleiben.

dscn0751

Die Penner haben das falsch geschrieben, aber Gott sei dank gibt es Edding und Papier

Noch kurz die Bestände aufgefüllt und endlich raus aus Orange und auf nach, stellt die Sitzlehnen gerade und schnallt euch an, BENI =) Als Vertreter der Benni mit Doppel-N Fraktion, natürlich nicht ganz so aufregend, aber für meinen Beinahe Namensvetter war das dann doch ein durchaus erstrebenswertes Ziel. Nach einer weiteren Nacht auf roter Erde im kargen Buschland, machten wir uns auf die Suche nach dieser doch sehr ominösen Siedlung, nur um festzustellen, dass solche aus vier Hütten, fünf Milchkannen (welche als Briefkästen umfunktioniert wurden) und einer nicht zu verachtenden Anzahl an Rindern, bestand.

Wir waren uns einig, das Hinterland durfte sich lange genug unserer Anwesenheit erfreuen, und so stellten wir unseren Kompass wieder gen Küste.

Bevor wir jedoch unsere Luxuskörper in die salzigen Fluten des pazifischen Ozeans stürzten, verbrachten wir noch eine Vollmondnacht im weitläufigen, grünen Tal des Wollemi Nationalparks. Männer wissen, wenn es etwas zu besteigen gibt, muss es bestiegen werden *hüstel* *schlääächt**hüstel*. Und so befand ich mich, kurz vor Sonnenuntergang, im Nahkampf mit Distel, Spinnen, und schiergar unüberwindlich scheinenden Felsen. Immer mit einem Auge zum Gipfel, war es schließlich so weit. Die Strahlen der Sonne kitzelten mir in der Nase, ein warmer Wind zerzaust mir das Haar und vor mir breitet sich das Tal in seiner wunderschönen Endlosigkeit aus.

dscn0787

Das Tal aus Sicht vom Schädelfelsen

dscn0911Nach der Nacht am Fuße des Berges fuhren wir dann endlich an die Küste. Anna Bay, Kilometer langer Sandstrand, wolkenloser Himmel, Charles Dickens „Great Expectations“, Leben könnte schlimmer sein. Es war nicht leicht, aber wir haben es tatsächlich geschafft, Beni aus dem Bett zu ziehen und standen um kurz nach fünf am Strand um den Schichtwechsel der Tageszeiten zu beobachten. Hinter uns eine Landschaft, getaucht in den silbrig seidenen Glanz des Mondes. Vor uns, die ersten goldenen Vorboten des Tages. Dazwischen die Unendlichkeit des Ozeans. Ich habe schon einige Sonnenaufgänge gesehen, aber dieser hat mir den Atem geraubt.

Wir fahren auf dem Highway No.1 Richtung Norden, die Abendsonne legt sich auf das Land, aus den kaputten Lautsprechern unseres Wagens dröhnt Motörhead, das nächste Ziel heißt Bayron Bay, und Leben könnte schlimmer sein!dscn0886

Süßer die Glocken die klingen, oder eher ein farbiger Bass Spieler mit Nikolausmütze in St. Kilda Beach. Weihnachten in der südlichen Hemisphäre. Traurigerweise ist das einzige, das im entferntesten hier als weihnachtlich zu bezeichnen ist, die dicke Erkältung die ich mir doch auf recht unkonventionellem Weg eingefangen habe. Leider gehört die Geschichte in die Kategorie, die man in eine Kiste einschließt um den Schlüssel den Schweinen vorzuwerfen. Ich werde mich heute aber hüten große Worte zu verlieren im Angesicht des frohen Festes, dass sich hier warscheinlich als Gelage am Strand mit Voctoria Bitter, Campfire und so Gott will vielleicht sogar ein bis zwei Pinguinen abspielen wird. Besagtes Völkchen hat sich in letzter Zeit zwar leider rar gemacht, aber ich bin guter Dinge, dass ich Pete, den öffentlichkeitsgeilen Außenseiter der Kolonie, morgen wieder treffen werde. Von der erdrückenden Abwesenheit jeglicher Weihnachtsstimmung abgesehen, gibt es doch einiges zu erzählen. Während der letzte Monat eher aus kreativem Schreiben, amerikanischen TV Serien, Bücher lesen und natürlich nicht zu vergessen ein paar der dreckigsten Rock’n’Roll halligalli Drecksau Festen, die ich in meinem verdammt kurzen Leben erfahren durfte, bestanden hat, wird es nun langsam Zeit für mich Abschied von Melbourne zu nehmen. Beni, Mike und ich sind seit nicht einmal 4 Stunden, die sich vor Stolz einnässenden, geradezu beschämend erotischen Besitzer eines Mint Grünen Mitsubishi Station Wagon namens Betty. Ihr wisst was das heißt, wenn nicht werde ich das hier noch einmal schildern:

Laut dem Merriam-Webster Online Dictionary ist ein Road Trip „an extended trip in a motor vehicle“. Da diese Definition leider nicht wirklich den Umfang und die Tiefe dieser geradezu spirituellen Erfahrung erfasst, bedarf es an dieser Stelle doch weiterer Erklärungen. Trotz der Tatsache, dass die letzten Wochen mit Beni und Mike sehr lustig waren, und das sage ich nicht nur aufgrund unserer Ausflüge in das Kanalsystem unseres Städles mit all seiner umwerfenden Abwasser Romantik und Expressionen nicht ausschließlich talentierter Straßenkünstler, muss ich sagen, dass ich doch sehr angetan von dem Gedanken bin, in wenigen Tagen in Sydney eines der schönsten Feuerwerke überhaupt zu genießen. Endlich wieder endlose Straßen, Zeit zum Schreiben, Zeit zum Denken, fernab vom Großstadtleben. Das Ziel, nicht wirklich wichtig. Ja in der Tat, ich freue mich auf die nächsten Wochen, wobei meine zwei Begleiter auch wirklich, durch ihre wahnsinnig chaotisch liebenswürdige Art, viel dazu beigetragen haben. Nach den doch zum Teil wirklich traurigen Abschieden der vergangenen Tage ist es nun endgültig Zeit für einen Szenenwechsel. Wenn auch mit einer kleinen Träne im Auge und der wunderbaren Erinnerung an eine Stadt in der eine Tramfahrt zur Poesie wurde.

Ich werde euch natürlich nicht verlassen ohne ein kleines Geschenk da zu lassen 😉 Denn, kleiner Trommelwirbel, Fanfare, großer Trommelwirbel: Bennilein hat seine Pläne umgeworfen und wird das nächste halbe Jahr doch in der Heimat verbringen und nicht im feucht fröhlichen Osten unserer Erde. Also stellt den Sekt kalt, zieht euch warm an und setzt Wasser für die Spätzle auf, denn der Großmeister macht sich am dritten März auf die Heimreise und bringt euch allen was hübsches mit. Auch wenn mich gerade die Musik von Olafur Arnalds ein wenig traurig stimmt (ein weiteres mal meinen Dank an Patch, du weiß halt was Bennilein gefällt 😉 will ich euch hier noch einmal ganz schnöde und kitschig sagen, dass ihr mir aufrichtig fehlt. Ich habe hier viele Menschen kennen gelernt, wahnsinnig großzügige Menschen, nette Menschen, interessante Menschen, schöne Menschen, intelligente Menschen. Ich habe mit Menschen lange Zeit zusammen gelebt und auch viele lieb gewonnen. Doch das alles hat mir noch mehr gezeigt, dass das Wertvollste am Leben in keinster Weise die Bekanntschaften sind die wir machen, sondern die Freunde die wir ein Leben lang haben. In diesem Sinne, ich wünsche euch allen ein Frohes Fest und wenn ihr eine ruhige Sekunde habt könnt ihr vielleicht einen Gedanken an mich verschwenden. Euer Bennilein.

Goin‘ out of town!

15. Dezember 2008

6:54am: Da ich gerade endgültig aufgegeben habe nach Schlaf zu suchen und mir zu allem Übel auch noch meine Zigaretten ausgegangen sind, hab ich beschlossen euch noch ein wenig von Aussiland zu erzählen. Ich war die letzten Monate ziemlich intensiv mit meinem Studium beschäftigt und hab es daher nicht oft geschafft meinen Arsch aus der Großstadt zu bewegen. Wenn es dann doch einmal vorgekommen ist, kann ich gut und gerne behaupten, dass ich selten so fasziniert von unserem hübschen kleinen Planeten war.

Meine ersten 5 Tage Urlaub waren ein Roadtrip mit ein paar Freunden entlang der Great Ocean Road, eine der wohl schönsten Küstenstraßen der Erde. Es war auch übrigens das erste Mal nach sechs Jahren, dass ich einen Ozean zu Gesicht bekam. Dementsprechend begeistert war ich dann auch als ich am Bells Beach die Wellen mit meinem Surfboard geküsst habe. Auch wenn meine Versuche wohl von außen etwas kläglich aussahen, habe ich mich doch gefühlt wie ein Fischlein in Heimatgewässern.

n723651986_1356972_4573

Nein, die Wellen sehn kleiner aus als sie waren und ja ich seh ziemlich gut in einem Wet Suit aus =)

Wie ihr euch vorstellen könnt ist es nicht leicht die Natur in Worte zu fassen, deshalb versuche ich das auch gar nicht. Doch einmal abgesehen von Känguruhs und Koalas die sich in den Wäldern und Wiesen entlang der Küste tummeln, war es für mich einfach etwas Besonderes aus dem Fenster unseres Vans zu schauen um die Abendsonne zu beobachten, wie sie sanft, die vom schäumenden Wasser umspielten Felsen streichelt. Es hatte in der Tat etwas meditatives.

n617270549_1533043_7505

Die 12 Apostel (um ehrlich zu sein sind es nur noch 7 1/2) Atemberaubend!!!

Ich werde es an dieser Stelle vermeiden über unsere Abende zu reden, da das doch mehr in einer privaten Unterhaltung angebracht ist. Nur so viel sei gesagt: Ferienhäuser sind eine sehr schöne Feiergelegenheit und Mexikaner sind, laut eines nicht ganz nüchternen dänischen Freundes, doch zum Teil sehr verstörte Zeitgenossen in Hinsicht auf eine physische Beeinträchtigung einheimischer Vogelarten. Wenn ich die Heimat besuchen komme werde ich die Situation näher erläutern.

Etwas völlig anderes, aber in keinster Weise minder beeindruckend, war meine Woche in der staubigen Einsamkeit des australischen Outbacks. Drei Nächte davon unter freiem Himmel in Schlafsäcken und Lagerfeuer, die Klassiker. Unser Tourguide war so ziemlich der authentischste Australier, dessen Nacken die sengende Sonne verbrannt hat. Ein Mann der vermutlich nicht schläft, sich ausschließlich von Chilischoten ernährt und Menschen nur durch bloßes Anstarren dazu bewegen kann, Literweise Wasser zu konsumieren um jeglicher Dehydration aus dem Weg zu gehn . Das hatte allerdings zur Folge, dass der Busch manchmal einfach nicht genug Büsche aufweist, wie es ein Mann mit einem Eimer Wasser im Bauch gerne hätte. Natürlich gab es neben der Suche nach hübschen Plätzen um sich zu erleichtern auch eine Menge Anderes zu sehen. Wandern durch das Tal der Winde, Baden im Garten von Eden, einem kleinen Teich umgeben von riesigen Felswänden in der beeindruckenden Weitläufigkeit des Kings Canyon und natürlich das Pflichtprogramm jedes Australien Besuchs, der Große Felsen. Dank der lieblichen Stimme unseres Guides Sean, mit welcher er uns um vier Uhr morgens aufweckte, durfte ich das bis jetzt wohl beeindruckendste Bild meiner Reise genießen. Der Sternenhimmel in der Dunkelheit der Wüste. Keine weiteren Worte, fahrt selbst da hin, mein ich ehrlich, tut es!

n657378255_996304_677

Unsere lustige Busbesetzung, und ja wir hätten da nicht fotografieren dürfen

unbenannt

Männer die das Weite suchen

Als alter Befürworter von langen Autofahrten hab ich es natürlich auch einfach genossen im voll klimatisierten Bus die Känguruh Leichen entlang der Straße zu zählen, Briefe zu schreiben oder mich an der Konversation mit meinen Reisebegleitern zu erfreuen. Der für mich, auch wenn es ziemlich banal klint, vielleicht schönste Tag, war der Tag am Pool. Nichtstun. Braten. Reden. Sandwiches essen. Das volle Chillout Programm! Sieben Stunden Hardcore Relaxing in sehr angenehmer Gesellschaft. Pesto Salad for dinner auf einer Anhöhe mit atemberaubender Aussicht, Nachhauseweg bei Vollmond. Ganz ehrlich, es viel mir sehr schwer in meine Stadt der Winde zurückzukehren.

Nach ein paar Tagen in der City und einem recht exzessiven Abend in unserem Lieblingsclub Revolver fiel mir um 6 Uhr morgens ein, dass ich mich um 8 Uhr zu einem Ausritt über die Weiden Victorias angemeldet hatte. Ausritt? Ihr habt richtig gehört, mit Pferd uns so! Sein Name war Obby, ein recht exzentrischer älterer Quarterhorse Hengst. Es schien als ob die anderen Pferde ihn nicht wirklich mochten, was ihn für mich schon von Anfang an sympathisch machte. Er war in der Tat recht schwierig, was ich bei unserem ersten Galopp auch zu spüren bekam.  Zugegeben, ich bin ein wenig glücklich, dass es davon keine Aufzeichnungen gibt, wie ich alles in meiner Macht stehende tat um in diesem Sattel zu bleiben. Verschlungene Pfade, versteckte Wasserstellen, Eukalyptuswälder. Der Ritt war ein Erlebnis, das mit einem spektakulären Run zu Ende ging. Elf  Reiter gallopieren brüllend in einer Reihe einen Hügel hinauf. Ich habe es noch nie mehr bereut einen Helm anstatt eines Hutes tragen zu müssen. Aber scheiß drauf, selbst wenn ich nicht annäherned so aussah wie die Jungs aus der Marlboro Werbung, ich hab mich definitiv wie einer gefühlt.

n522847849_919400_6628

Ein wenig Skepsis darf doch wohl noch erlaubt sein!

So meine Lieben, 842 Worte später scheint hier mittlerweile die Sonne, das Haus ist wach und ich bin ziemlich im Arsch. Ich habe nebenbei beschlossen meinen Blog hier zu einer wöchentlichen Sache zu machen, also wenn ihr mal einsam an einem Dienstag Abend seit, ich würd mich freuen wenn ihr vorbei schaut. Tüdeldü, Benni hat euch lieb!!

La Familia

9. Dezember 2008

Ok bevor ich euch langweilige Persönlichkeitsprofile meiner wirklich geschätzten Mitbewohner unter die Nase reibe, erzähl ich euch einfach die Geschichte von einem Donnerstag im Happy House in der Elgin Street 51:

13:00:  Ich werde geweckt von den lieblichen Melodien der Körpergeräusche meines Zimmernachbarn Manu, den man wohl ohne schlechtes Gewissen als den coolsten Maschinenbau Studenten, wenn man diese Worte überhaupt in einem Satz gebrauchen darf, aus unserer wunderschönen Hauptstadt nennen darf.

n619546936_1493424_6576

Katerstimmung

13:01: Mit stechendem Schmerz schießt mir die letzte Nacht, die vor 6 Stunden in der Garage geendet hat, ins Bewusstsein. Ihr fragt euch Garage? Die Garage oder besser „Men’s Room“ wurde zum place to be der Afterparty-Scene in Hawthorn umfunktioniert: Bequeme Sofas, angenehme Musik, eine einladende Wasserpfeife und ein Kühlschrank dessen einziger inhalt auf drei Grad gekühlter Gerstensaft darstellt. Der ideale Ort um einen wilden Abend angemessen ausklingen zu lassen.

13:30: Nachdem ich es geschafft habe meine Gedanken zu sortieren und meinen gemarterten Körper aus dem Bett zu schleifen schallt mir ein zwei Oktaven zu hohes „good Morning“ von unserer Niederländerin Loes entgegen. Augenblicklich fangen die Glocken wieder an zu klingen. Ich verfluche insgeheim ihr unglaublich sonniges Gemüt und das einzige was ich ihrem so lieblichen Wesen entgegen bringen kann ist ein zwei Oktaven zu tiefes „morgn“.

13:45:  Nachdem ich erstmal warten musste bis Serena ihren morgentlichen Duschmarathon beendet hat ist es nun endlich soweit: Warmer Sommerregen fließt über meinen, von markantem Bier und Rauchgeruch gezeichneten, Körper. Die Glocken haben aufgehört und durch das meditative Rauschen des Ozeans ersetzt.

n617270549_1576305_2857

The Man's Room

14:05: Ich fühle mich wieder wie ein halbwegs anständiger Mensch und brülle ein freundliches „Brääääääkfiiiirscht“ ins Schlafzimmer von Hannes und Chris, deren Hass die Luft zum knistern bringt. Doch schon bald bewegt sich ein gestandener junger Deutscher in Richtung Küche, das Gesicht schmerzverzerrt in der Erinnerung an die Jägermeister Orgie der letzten Nacht (an jeden zukünftigen Arbeitgeber der das hier liest: Hannes und ich sind dennoch zuverlässige und hart arbeitende Menschen, die sich ihrer Grenzen völlig bewusst sind!!!!!)  und doch glücklich es einfach mal wieder dermaßen übertrieben zu haben.

14:20 Frühstück. Hannes und ich lästern über die letzte Eroberung von Chris und die Frauenwelt im Allgemeinen, was übrigens zu so etwas wie unserem Hobby geworden ist. An dieser Stelle auch einen Gruß an meinen Bruder im Geiste.

15:00 Nachdem wir demonstrativ unser Geschirr auf der Spüle geparkt haben um unserer Serena nur ein ganz klein wenig auf den Sack zu gehn, beginnt die Schönste Zeit des Tages: Garten, Hängematte, eisgekühlte Drinks, The Solution (Danke Patch, die Platte ist ein Goldstück) und ein gutes Buch. Und es ist noch besser als es klingt.

16:10 Ich muss mich auf den Marsch zur Uni begeben, der einem an solchen Tagen wie eine Reise bis ans andere Ende der Stadt vorkommt. Natürlich fängt es in dem Moment, als ich den Fuß vor die Tür setze auch noch zu schiffen an als ob es kein morgen gibt. Aber hey that’s Melbourne, vier Jahreszeiten an einem Tag usw.

img_5240

Cooking at Happy House

19:15 Die zwei Vorlesungen haben mir den Atem geraubt. Nervenzereibende Spannung am Rande des Wahnsinns betrieblicher Informationssysteme. Mir tropft der Schweiß von der Stirn und Hannes und ich gehn nach diesem unglaublich interessanten Stück Lehre erstmal in unsere Lieblings Sandwich Bude.

20:45 Der Duft von Essen liegt in der Luft, Charly und Ernesto, die zwei besten Freunde des Hauses sind zu Besuch. Die Family sitzt am Tisch und genießt ihr Dinner.

My Hut

7. Dezember 2008

Viele von euch wunderschönen Menschen sind sich der Tatsache wahrscheinlich bewusst, dass ich in einem idyllischen kleinen Häuschen im wohl grünsten Stadtteil von Melbourne wohne. Für alle anderen sei das hiermit noch einmal gesagt. Um euch doch vielleicht ein wenig von dem Gefühl zu vermitteln, bei 30 Grad im Schatten, in Surfshorts und eisgekühltem Bier seiner Studiertätigkeit nachzugehen, sind hier ein paar kleine Impressionen:

The Happy House

Die Ansicht vom Sträßle mit einem halbwegs attraktiven Dänen und einem vollwegs attraktiven Deutschen, jepp ihr habt richtig geraten es ist der Großmeister selbst 😉

Ok bevor ich euch das Innere unseres kleinen Paradieses zeige komme ich gleich zur, sagen wir, Marmeladenfüllung des Berliners, *drumroll* der Backyard: In seiner unglaublich wilden Romantik und Vielfalt zieht er nicht nur einheimische Nagetiere in seinen Bann. Nein, auch homo sapiens sapiens verschiedenster Art tummeln sich unter seinen Schatten spendenden Bäumen und weitläufigen Wiesen.

Se Backyard

Ein Homo Sapiens in seiner natürlichen Umgebung. Die Untergruppe des Homo Sapiens Germanicus ist, wie man unschwer erkennen kann, für ihre extensive Bettlägerigkeit bekannt.

Doch auch der Rest unseres kleinen Zufluchtsort im faulig süßen Wahnsinns des Großstadtlebens ist ganz ansehnlich. Ich werfe hier einfach mal das Wort  Kamin im Wohnzimmer in den Raum. Ja Bennilein geht es hier nicht allzu schlecht. Und obwohl es einfach nur schön ist jeden morgen fließendes warmes Wasser zu haben (und wer einmal in einem zwielichtigen Hostel abgestiegen ist, weiß das wirklich zu schätzen), leckere Omlettes auf unserem Gasgrill zu braten, oder einfach wenn es denn draußen mal regnen sollte einen Film im Living Room zu genießen, macht doch die Seele unseres trauten Heims etwas ganz anderes aus. Natürlich ist das meine neue Kleine Ersatzfamilie:

gruppenfoto

Von Links nach rechts: Manu(De), Serena(It), Loes(Nl), Ich, Chris(DN), Charlie(AUS), Hannes(De)

Aber mehr dazu später. Tüdeldü meine Freunde.

Guten Morgen Welt!

6. Dezember 2008

Wahrscheinlich viel zu früh um aufzustehen, aber trotzdem will ich euch hier die lustige Geschichte des kleinen Benni erzählen.  Hello Ladies and Gentleman hier ist nun schließlich mein Blog.  Nach nervenaufreibenden 4 Monaten voller Erdnussbutter, schlechtem Bier und endlosen Nächten im kalt schimmernden Licht einer 24h Bibliothek ist es nun an der Zeit, sich die Eier zu rasieren und der Welt da draußen mitzuteilen welche doch sehr tiefgreifenden Wahrheiten hier im Land der anders herum spülenden Toiletten liegen.